
Der Golem, wie er in die Welt kam
Donnerstag, 06.08.2015 · 21.00 Uhr
Deutschland 1920, 95 Min., restaurierte und viragierte Fassung
Regie Paul Wegener, Carl Boese
Musik Betty Olivero
ensemble KONTRASTE
Leitung Stefan Hippe
Prag, im 16. Jahrhundert. Als Rabbi Löw in den Sternen liest, dass der jüdischen Gemeinschaft Unheil droht, schafft er eine mächtige Lehmfigur, den Golem, und haucht ihr mit magischen Kräften Leben ein. Der Golem rettet das Leben des Kaisers, und dieser widerruft seinen Befehl, die Juden aus der Stadt zu weisen. Damit hat der Golem eigentlich seinen Zweck erfüllt, aber als Löws Assistent ihn benutzt, um einen Rivalen zu bekämpfen, läuft der Golem Amok und setzt die Stadt in Flammen ...
Paul Wegeners Golem-Film griff auf die alte Legende von dessen Erschaffung zum Schutz des Prager Ghettos durch Rabbi Löw zurück. Und er wies in die Zukunft des Horrorfilms: Der aus einem Brocken Lehm geschaffene Hüne, von Wegener selbst eindrucksvoll verkörpert, wurde zum Archetyp des Filmmonsters und beeinflusste nicht nur FRANKENSTEIN. Der künstliche Mensch gerät außer Kontrolle, die Stimmung ist noch sagenhaft und verzaubert, nicht zuletzt dank der Kameraarbeit von Karl Freund und der Bauten von Hans Poelzig. Vor allem im verwinkelten Ghetto gewinnt der flächige „Caligarimus“ an Bildtiefe: „Nicht Prag, sondern eine Stadt-Dichtung, ein Traum, eine architektonische Paraphrase zum Thema Golem“, so Paul Wegener.
mit: Paul Wegener, Albert Steinrück, Lydia Salmanova, Ernst Deutsch, Hans Stürm u.a.
Im Rahmen des 28. SommerNachtFilmFestivals, Nürnberg
Karten Abendkasse: Normal: 15 € / Ermäßigt: 10 €