Stefan Danhof © Uwe Dlouhy

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Bilder einer Ausstellung

Freitag, 26.01.2018 · 20 Uhr

Planetarium, Nürnberg

Bilder einer Ausstellung
Eine abstrakte Bühnenkomposition von Wassily Kandinsky
nach der Musik von Modest Mussorgsky

Klavier Stefan Danhof

Künstlerische Umsetzung und Einführung Karoline Hofmann
Technische Realisierung Martin Hofmann & Planetarium Nürnberg
Eine Bildklang-Produktion 

Ein einmaliger Fall: Vom Bild zur Musik und wieder zurück zum Bild!
Mit den Bildern von Modest Mussorgskys Freund Viktor Hartmann fing alles an. Der Maler hatte eine Europareise unternommen und seine Eindrücke im „russischen Stil“ festgehalten, darunter das große Tor von Kiew, ein italienisches Schloss oder die Katakomben von Paris. 1873 starb Hartmann – für Mussorgsky ein schwerer Schlag. Inspiriert von einer posthumen Ausstellung mit Bildern Hartmanns setzte er  mit der Komposition eines Klavierzyklus dem verstorbenen Freund ein musikalisches Denkmal: Bilder einer Ausstellung. Er lässt einen musikalischen „Ich-Erzähler“ durch die Ausstellung gehen, das wiederkehrende Zwischenspiel der Promenade verbindet die zehn Bilder.

Mussorgskys musikalische Ideen gehen weit über die ursprüngliche visuelle Anregung hinaus: Man hört förmlich das Geschnatter der Marktfrauen und das geschäftige Treiben auf dem „Marktplatz von Limoges“, tobende Kinder und eindringlich mahnende Kindermädchen in den Gärten der „Tuilerien“, oder man wird in den „Katakomben“ Zeuge einer unheimlichen Begegnung Mussorgskys mit dem toten Freund.

Dann tritt ein anderer Maler auf den Plan: Jetzt fühlt sich Wassily Kandinsky von der Musik Mussorgskys inspiriert und verwandelt dessen musikalische Bilder in reale, variable Bühnenbilder, die 1928 bei einer Aufführung der Bilder einer Ausstellung in Dessau zum Einsatz kommen sollen. „Das Herabschweben des Kreises vor dem geheimnisvollen Dunkel, sein Aufglühen und Erkalten – oder die Bewegung eines weißen Rechteckes über die Bühne ... Das Schweben, Gleiten und Stehen der Formen, der Wechsel der Farben nach Art und Intensität erschien als ein dramatischer Vorgang voller Spannungen." (Ludwig Grote: Bühnenkompositionen von Kandinsky, 1928)

Was damals an geometrischen Formen, Farben, Linien und Beleuchtungseffekten noch mechanisch in Bewegung gesetzt wurde, schafft heute die moderne Computeranimation. Basierend auf Kandinskys Aquarell-Entwürfen und Regieanweisungen sowie mit Hilfe des Regiebuchs seines Assistenten Felix Klee wird mit Hilfe moderner Videotechnik taktgenau rekonstruiert, was 1928 auf der Bühne geschah. Der Pianist Stefan Danhof interpretiert die Musik Mussorgskys live, in Interaktion mit der Computeranimation von Karoline und Martin Hofmann – eine einzigartige Synthese aus musikalischer, kreativer und technischer Kompetenz.

Karten: Normal 16 €/ Ermäßigt: 12 €