TRADITION DER NEUGIERDE

Das ensemble KONTRASTE (eK) ist seit mehr als drei Jahrzehnten wichtiger Impulsgeber und fester Bestandteil der Nürnberger Kulturlandschaft. Die Stadt Nürnberg würdigte dies im Jahr 2020 mit der Verleihung ihres Großen Kulturpreises, eine Anerkennung, die wir als Impuls für „verstärktes Weitermachen“ verstanden haben!
Dabei sind originelle Programmkonzepte in unserer Reihe KONTRASTE – Klassik in der Tafelhalle ein „Muss“ – mit Kammer- oder Ensemblemusik, klassisch oder zeitgenössisch, allein oder in Verbindung mit Schauspiel, Videokunst, Film und  Literatur. Ein großer Abonnentenstamm schätzt unser Angebot: Konzerte, Bühnen-, (Stumm-)Film- oder Videoproduktionen, das Familienkonzert  – und nicht zuletzt das florierende Dichtercafé mit seiner Mischung aus Lesung und Musik.

Die Spielzeit 2023/24
Die Kooperation mit Komponisten, Dirigenten, Regisseuren, Schauspieler:innen und Sänger:innen wird weiterhin eine große Rolle spielen. Unsere vielfältige künstlerische Vernetzung zeigt der Blick ins Jahresprogramm, diesmal unter dem Motto „GEGEN DEN STRICH“. Frei nach Joris-Karl Huysmans' aufsehenerregendem Roman widmen wir uns in dieser Saison ganz dem Spannungsfeld zwischen Exzentrik & Intimität. Wie Huysmans möchten wir an und über die Grenzen gehen. Wie wirken einstige „Aufreger“ in Musik, Literatur und Film heute auf uns? Wie ergreifend erscheinen lyrische, nach innen gerichtete Klänge großer Meister vor der Folie lautstarker expressiver Harmonien? Wie ist die Wirkung von Rock und Jazz im „klassischen“ Konzert? Wie „extremistisch“ darf Kunst sein und wie ändert sich unsere Perspektive, wenn dies alles zusammengedacht wird?
In fünf Konzerten wagen wir diese spannenden Experimente! Wir stellen die Romantische Suite des 150-Jahre-Jubilar Max Reger der Kammersymphonie des musikalischen Revolutionärs Arnold Schönberg gegenüber, mit explosiven Rhythmen und zwei amerikanischen Musikerlegenden, Frank Zappa und Jimi Hendrix, tanzen wir ins neue Jahr, den Exzentrikern huldigen wir mit Schönbergs mondestrunken schillerndem Melodram Pierrot lunaire, und als Geheimtipp für alle, die Entschleunigung bevorzugen: Morton Feldmans Klavierquintett, kongenial begleitet von Bildern der preisgekrönten Fotokünstlerin Awoiska van der Molen.
Auch bei unseren Dichtercafés, mit Musik und hochkarätigen Schauspieler-Gästen, leuchten wir das Spannungsfeld zwischen Exzentrik & Intimität aus:
Robert Walsers mikroskopisch genaue Beobachtung des Alltäglichen, Julian Barnes meisterliches Ausloten menschlicher Abgründe, Michael Crummeys ergreifender Überlebenskampf zweier Geschwister in rauer Natur, und eben „Gegen den Strich“ von Joris-Karl Huysmans, kontrastiert von Brahms´ „Dritter Violinsonate“.
Auch bei der StummFilmMusik bleiben wir dem Jahresmotto treu: Erich von Stroheims „Foolish Wives“ übertraf mit seiner frivol-monströsen Handlung alles, was bis dahin in dieser Hinsicht zu sehen gewesen war!
Und wegen des großen Erfolgs wiederholen wir in der Reihe FÜR JUNGE & JUNG GEBLIEBENE „Pu der Bär“ mit Tristan Vogt, untermalt von der originell-witzigen Musik Erik Saties.

Das ensemble KONTRASTE (eK)
Wir begegnen Altem mit Respekt und Neuem ohne Avantgarde-Attitüde. Aus unserer großen Leidenschaft für neue und neueste Musik sind – vielfach in direkter Zusammenarbeit mit den Komponisten – zahlreiche Werke entstanden, u.a. von Heinz Winbeck, Martin Smolka, Klaus Ospald, Michael Obst, András Hamary, Leo Dick, Marcus Maria Reißenberger, Manfred Knaak, Gene Pritsker und Stefan Hippe.
Unterstützung fanden und finden wir u.a. durch die Ernst von Siemens Musikstiftung, den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, den Bayerischen Musikfonds, den Bayerischen Kulturfonds, die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg, den Fonds Darstellender Künste und den Deutschen Musikrat. Neben dem Freistaat Bayern und dem Bezirk Mittelfranken unterstützt die Stadt Nürnberg eK finanziell mit einer eigenen Haushaltsstelle.
Zahlreiche Preise würdigten unsere Arbeit: Wolfram-von-Eschenbach-Förderpreis (1999), Kultur-Förderpreis der Stadt Nürnberg (2004), Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (2007), Kulturpreis der E.ON Bayern AG (2010), Wolfram von Eschenbach Preis (2015), Großer Kulturpreis der Stadt Nürnberg (2020).
Über die Nürnberger Konzerttätigkeit hinaus spielten und spielen wir in vielen europäischen Metropolen: Luxemburg (Philharmonie), Wien (Konzerthaus), Paris (Louvre-Museum), Berlin (Volksbühne), Athen (Concerthall), Lissabon (Nationaltheater). Es erhielt Einladungen zu den Wiener Festwochen, den Schwetzinger Festspielen, dem Chopin-Festival Warschau, der Berlinale, den Salzburger Festspielen, dem Schleswig-Holstein-Musikfestival, dem Musikfest Nara in Japan und dem Gavroche Festival in Moskau.
Unsere wichtigsten Medienpartner sind der Bayerische Rundfunk und ZDF/Arte.